Diagnostik und Behandlung

Makula­degeneration (AMD)

Die Makula­degeneration ist eine Erkrankung der Netzhautmitte, die vor allem ältere Menschen betrifft. Dementsprechend ist die alters­bedingte Makula­degeneration (AMD) die häufigste Form der Netzhaut­degenerationen. Ca. 5 % aller Menschen über 60 sind von dieser Krankheit betroffen, - oft ohne es zu wissen.

In unseren Praxen bieten wir Ihnen die komplette moderne Diagnostik und Therapie bei der AMD.

Die Stelle der Netzhaut, mit der wir am schärfsten sehen und auch Farben wahrnehmen können, wird als gelber Fleck oder Makula bezeichnet. Genau in diesem Bereich kommt es bei der alters­abhängigen Makula­degeneration (AMD) zu Schädigungen. Alltags­beschäftigungen wie Lesen, Fernsehen, Autofahren oder das Erkennen von Gesichtern werden mit fort­schreitender Erkrankung immer mehr eingeschränkt.

Dieser Vorgang kann langsam fortschreiten, insbesondere hinsichtlich der feuchten AMD kann der Sehverlust aber auch innerhalb kurzer Zeit eintreten. Bei der feuchten AMD wird die Makula durch das Einwachsen von neuen, abnormen Blutgefäßen geschädigt. Blut und Flüssigkeit können austreten und die empfindliche Netzhaut schädigen.
Die AMD ist eine Erkrankung, die unbehandelt zu dem Verlust der zentralen Sehfähigkeit führen kann. In Deutschland ist die AMD die häufigste Ursache für schwere Ein­schränkungen des Seh­vermögens bei Menschen über 50 Jahre.

Was ist eine AMD?

Bei der Makula­degeneration werden die ´trockene´ und die ´feuchte´ Verlaufsform unterschieden.
Mit ca. 85 Prozent weitaus häufiger ist die trockene Makula­degeneration. Bei dieser Form kommt es oft über Jahre zum Verlust von licht­empfindlichen Zellen der Netzhaut des Auges und somit zu einer langsamen Seh­verschlechterung bei meist lang erhaltener Lese­fähigkeit. Typisch für die trockene Form: die Erkrankung wird nicht bemerkt und der Patient geht zu spät zum Augenarzt. Daher sind regelmäßige Kontrollen sehr wichtig.

Bei der selteneren, aber wesentlich aggressiveren feuchten Form der Makula­degeneration wachsen krankhafte Blutgefäße in die Netzhaut ein. Die Gefäßwände werden undicht, Flüssigkeit und Blut­bestand­teile treten aus und schädigen die Netzhaut. Es kommt häufig zu einer schnellen oder auch akuten Seh­verschlechterung. Typisch für feuchte AMD: Der graue Fleck im Zentrum des Gesichtsfeldes.

Sicht des gesunden Auges
Sicht des erkranketen Auges

Wie kommt es zur AMD?

Die Ursachen der AMD sind nicht vollständig geklärt. Man geht davon aus, dass im höheren Lebensalter die Entsorgung von Stoffwechselprodukten im Auge nicht mehr richtig funktioniert und dies den Krankheitsprozess der AMD und die Ausschüttung des Wachstumsfaktors VEGF auslöst.
Zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören:

  • Alter
  • Rauchen
  • Genetische Veranlagung
  • Geschlecht (weiblich)
  • Starke Sonneneinstrahlung
  • Ernährung
  • Bluthochdruck

Welche Maßnahmen der Früherkennung gibt es?

Vorsorglich sollte ab dem 40. Lebensjahr einmal jährlich eine augenärztliche Untersuchung erfolgen. Als geeigneter Selbsttest dient der Amsler-Test, den Sie im Bedarfsfall bei uns erhalten oder sich auch im Internet herunterladen können. Den entsprechenden Link finden Sie am Ende des Textes.

Amsler-Test: normal
Amsler-Test: bei AMD

Grundsätzlich gilt: Kommen Sie bei allen unklaren Sehstörungen bitte unverzüglich zu uns! Nutzen Sie hierzu auch gerne unsere täglichen Notfallsprechstunden.
Gerade in den Anfangsstadien von Augenerkrankungen der Netzhaut bestehen oft die besten Behandlungserfolge.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Zuerst erfolgen ein Sehtest und eine Netzhaut-Spiegelung. Zusätzlich kann eine Farbstoff­untersuchung (Fluoreszens­angiographie) des Augen­hintergrundes durchgeführt werden. Durch diese können neu gebildete Blutgefäße erkannt werden. Eine spezielle Schichtaufnahme der Netzhaut, die Optische Cohärenz­tomographie (OCT) zeigt etwaige Flüssigkeits­ansammlungen. Die Untersuchungen sind berührungs- und schmerzfrei. Sie erfolgen mit den neuesten Geräten der Firma ZEISS. Erst diese modernen Untersuchungen erlauben Diagnose- und Indikations­stellungen für eine entsprechende Therapie.

Farbfoto feuchte AMD
Angiographiefoto feuchte AMD

Welche Therapie gibt es?

Lange gab es keine wirksame Therapie für die Makula­degeneration. Seit einigen Jahren stehen uns allerdings neuartige Medikamente zur Verfügung, welche die für die feuchte AMD verantwortlichen Wachstums­faktoren (VEGF) blockieren. Dadurch kann das Wachstum neuer, abnormen Blutgefäße unterdrückt werden und es wird wieder der stabilere Zustand der trockenen AMD erreicht.
In Studien konnte bei bis zu 40% der behandelten Patienten eine deutliche Verbesserung der Seh­fähigkeit festgestellt werden. Insgesamt profitierten über 90% der Studien­patienten von einer Stabili­sierung der Seh­fähigkeit. Diese Ergebnisse stellen einen Durch­bruch in der Therapie der feuchten AMD dar.
Die Erfolgs­aussichten sind jedoch davon abhängig, in welchem Stadium die Therapie begonnen wird.
Deshalb ist es entscheidend, die Krankheit frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig mit einer Therapie zu beginnen. Regelmäßige Kontrollen der Netzhaut im Rahmen der Vorsorge­untersuchung sind daher sehr wichtig.

Wie wird die Therapie durchgeführt?

Das Medikament wird in das erkrankte Auge, genauer in den Glaskörper, injiziert (intravitreale Injektion, der Glaskörper=Vitreus ist die gelartige Füllung des Auges). Der Eingriff erfolgt unter sterilen Bedingungen und mikros­kopischer Kontrolle in unseren OP-Zentren in Rendsburg, Neumünster, Tellingstedt, Kiel oder Leck. Die Injektion ist annähernd schmerzfrei durch örtlich betäubende Augentropfen. Damit die Therapie langfristig wirken kann, sollte die Injektion ggf. in regelmäßigen Abständen wiederholt werden, weil mit dieser Therapie nicht die ursächliche Diagnose behoben werden kann, sondern üblicher­weise eine Rückführung in die deutlich weniger aggressive, trockene Makula­degeneration gelingt. Die Abstände der Injektionen werden von uns nach den medizinischen Vorgaben individuell für jeden Patienten ermittelt und fortlaufend angepasst.

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